Wir wollten uns mit den besten Teams Deutschlands messen und schauen, wo wir als Vereinsteam stehen. So zog es eine kleine Fraktion der Rostocker Seebären am vergangenen Wochenende zur diesjährigen Deutschen Meisterschaft an die Regattastrecke nach Berlin Grünau. 

Voller Vorfreude und hungrig auf spannende Vergleiche auf dem Wasser reisten wir bereits am Donnerstagabend an. Unser Domizil für das Wochenende sollte das Bootshaus der nahe gelegenen Ruder-Gemeinschaft Grünau e.V. sein, was sogleich mit musikalischer Untermalung (hier Hörprobe) als dortiges Seebärenquartier eingeweiht wurde.

Beginnen sollte das lange Wochenende am Freitagmorgen mit der 200 m Strecke. Für unser 10er Mixedboot hieß es bereits in den ersten Rennen des Tages volle Konzentration, um einen souveränen Vorlauf abzuliefern. Nur der Erstplatzierte jedes Vorlaufs zog direkt ins Finale ein. Den Vorlauf hatten die Neckardrachen souverän vor dem BeastBoat gewonnen. Wir mussten somit im folgenden Hoffnungslauf abliefern. Hier hieß es unter die Erstplatzierten der Läufe zu kommen oder einer der zwei Zeitschnellsten zu werden, um mit in das Finale einziehen zu können. Leider wurde dies ein sehr unruhiger und wackeliger Lauf für uns, der nicht nach Plan lief. Unsere Freunde von Black Wave aus Hannover hatte am Ende die Nase leicht vorne und konnten sich verdient über die Finalteilnahme freuen. Wir mussten uns damit zufrieden geben, diese Strecke als Findung abzuhaken. Abschütteln und Kopf hoch: Es kommt ja noch einiges die nächsten Tage!

Umso mehr wog unsere Hoffnung mit dem kleinen Frauenboot am frühen Nachmittag noch einmal angreifen zu können. Besonders, weil dieses noch wenige Tage zuvor am seidenen Faden hing, da wir einige krankheitsbedingte Ausfälle zu verkraften hatten. Rettung bekamen wir von den Frauen der Baltic Dragons, die ebenfalls für die Kanufreunde Rostocker Greif an den Start gingen. Nach einem soliden Vorlauf führte unser Weg hier ebenfalls über den Hoffnungslauf. Doch dieses Mal konnten wir unsere Leistung abrufen und bekamen ein Ticket für das Finale. Auch im Endlauf konnten wir unsere Leistung abrufen, doch konnten wir mit unseren starken Konkurrentinnen leider nicht mithalten und belegten am Ende den 6. Platz.

Nach dem sehr verregneten Freitag sollte der sonnige Samstagvormittag einen kleinen Lichtblick für das Wochenende bieten. Dies galt auch für die ersten beiden Rennen unseres kleinen Mixedbootes, die beide deutlich besser liefen als noch am Tag zuvor. Nach einer wirklich guten Leistung im Hoffnungslauf hieß es also endlich: 500 m Finale! Das Wetter von den Morgenstunden hat sich aber leider nicht gehalten und wir mussten vor dem Finale zuerst die Unwetterfront abwarten. Im Endlauf wollten wir die windgeschützte Bahn 1 nutzen. Mit dem Willen, die gestrige Enttäuschung wieder abzuschütteln, konnten wir einen einwandfreien Lauf aufs Wasser zaubern und erlangten einen super 4. Platz, mit dem wir sehr zufrieden sind.

Aufgrund der Unwetterpause musste der Zeitverzug im Rennplan aufgeholt werden und die Pausenzeiten weichten. Unter stürmischen Wetterverhältnissen absolvierte unser kleines Frauenboot ihre ersten Rennen in kürzester Zeit. Hier kam uns unsere Erprobtheit mit Wind und Wetter zu Gute (Fun Fact: Den Ausspruch „Das ist unser Wetter!“ hörte man aus mehreren Booten an diesem Wochenende :D). Gerade der Hoffnungslauf erwies sich am Start für alle Boote als Belastungsprobe. Boote mussten erneut einschwimmen und unter größter Kraftaufbringung gerade gehalten werden. Als dann endlich der Startschuss viel, reagierten wir auf den Punkt und konnten über die 500 m glänzen. Zeit vor dem Finale blieb kaum, schnell einen Schluck trinken und schon mussten wir ins Marshallingzelt zurück. Erneut zog ein Unwetter auf und wir konnten noch aus dem Zelt Blitze beobachten. Dennoch wurde unser Finale aufgerufen. Bei Starkregen lieferten wir wieder ein gutes Rennen ab. Das Boot lief gut und der Druckpunkt passte. Am Ende erreichten wir einen guten 5. Platz ganz knapp vor den Speedform Dragons. 

Neuer Tag, neues Glück. Sonntag war der Tag der 1000 m, die nur ein Mal als Zeitfahren absolviert wurden. Eine Strecke, die es noch nie auf einer DM gab, aber umso reizvoller, da es als gerades Parallelrennen ausgefahren wurde. Der Weg zum Start war ungewöhnlich lang und allen wurde klar, dass es ein „langes“ Rennen wird. Jedoch war es nur ein Rennen, eine zweite Chance gab es nicht. Das bedeutete gleich konzentriert und hellwach in das Rennen zu gehen. Für die Männer unseres kleinen Mixedbootes war es auch gleichzeitig das letzte Rennen der DM und der Sommersaison 2019. Das hat man gemerkt. Die 1000 m entwickelten sich als Abbruchrennen und genauso muss es sein. Die ersten 500 m flog unser Boot förmlich über das Wasser. Wir waren nach dem Start nur knapp hinter dem Roten Drachen Mühlheim auf der Nachbarbahn und konnten diesen Abstand bis zur 500 m Marke halten. Auf der zweiten Streckenhälfte mussten wir dem Abbruchrennen doch Tribut zollen. Als die anderen Boote nochmal anzogen, konnten wir nicht mithalten und mussten diese ziehen lassen. Dennoch haben wir unsere Struktur wie eingeübt abgespult. Am Ende stand noch mal ein toller 4. Platz auf dem Papier. 

Während unsere Männer schon den Abschluss der DM genießen konnten, mussten die Frauen noch mal den Kontrahentinnen und dem Wetter trotzen. Pünktlich zum Frauenrennen fing es auch wieder an wie aus Eimern zu regnen. Das war für uns das Signal zum Marshallingzelt zu gehen ;) Mit der Bahn 6 trafen uns in diesem Rennen die Wellen der Fahrrinne als erstes und am heftigsten. Dies brachte uns jedoch nicht aus der Konzentration. Wir zogen den Start wie eingeübt raus und kamen gut auf die Strecke. Wir legten alles in die Streckenschläge, konnten mit den starken Booten der Neckardrachen und des Sportsteam Hamburg jedoch nicht mithalten. Wir schlossen die DM mit einem 6. Platz im kleinen Frauenboot ab.

Abschließend wollen wir uns bei den WannSea Dragons für die gute Organisation, sowie den reibungslosen Ablauf der DM und bei unseren Konkurrenten für die spannenden Rennen bedanken. Ebenfalls ein großes Dankeschön an die Frauen der Baltic Dragons, die uns mit ihrer Unterstützung im Boot die Teilnahme an der DM ermöglicht haben. 

Ergebnisse Rostocker Seebären:
7. Platz 200 m Prem. Mixed Small
4. Platz 500 m Prem. Mixed Small
4. Platz 1000 m Prem. Mixed Small
6. Platz 200 m Prem. Damen Small
5. Platz 500 m Prem. Damen Small
6. Platz 1000 m Prem. Damen Small

Die Ergebnisse der Finalläufe können hier nachgelesen werden: https://www.kanu.de/_ws/mediabase/_ts_1570052315000//downloads/leistung/kd/ergebnisse/DM%202019.pdf


Bild: KfRG-Vereinsfoto: Baltic Dragons & Rostocker Seebären

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